Ingenuin Lechleitner
Ingenuin Lechleitner (* 3. Februar 1676 in Grins; † 1. Juli 1731 in Innsbruck) war ein österreichischer Barockbildhauer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lechleitner lernte die Bildhauerei bei Jakob Auer in Grins und beim kaiserlichen Hofkammerbildhauer Giovanni Stanetti in Wien, wo er auch von Giovanni Giuliani beeinflusst wurde.[1] Durch die Heirat mit der Innsbrucker Bürgerstochter Anna Barbara Obermayr († 1748) im Jahr 1708[2] erlangte er das Innsbrucker Bürgerrecht und durfte in der Stadt eine Werkstatt eröffnen.[3] Vom Statthalter Karl Philipp von der Pfalz-Neuburg wurde er zum Hofbildhauer ernannt. Er galt als fortschrittlichster Bildhauer seiner Zeit in Innsbruck.[1] Zu seinen Hauptwerken zählen die skulpturale Ausstattung der Johanneskirche und des Alten Landhauses (zusammen mit Nikolaus Moll) in Innsbruck.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brunnenfigur, Joachimsbrunnen, Waltherpark (ursprünglich in der Maria-Theresien-Straße), 1709 (zugeschrieben)[4]
- Statuen Maria und Josef am Triumphbogen, Pfarrkirche Oetz, um 1720[5]
- Statuen Maria, Johannes, Pfarrkirche Langesthei, um 1720 (zugeschrieben)[6]
- Götter- und Atlantenstatuen, Treppenhaus des Palais Tannenberg-Enzenberg, Innsbruck, 1719–1725[1]
- Giebelfigur Meinhard II., Stift Stams, 1721 (nicht erhalten)[7]
- Büsten von Zeus und Hera, Relief Tiroler Adler mit Landkarte, Treppenhaus des Alten Landhauses, Innsbruck, 1728[8]
- Putten mit Symbolen der vier Landstände, Sitzungssaal des Alten Landhauses, 1730/1731[8]
- Statue hl. Johannes Nepomuk am Hochaltar, Kruzifix, Fassadenfiguren, Johanneskirche, Innsbruck, um 1730
- Statuen Herklules mit Hydra, Flora und Pomona, Sternbachscher Garten, Mühlau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Lechleitner, Ingenuin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 286 (Digitalisat).
- Heinrich Hammer: Lechleitner, Ingenuin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 516 (biblos.pk.edu.pl).
- Helmuth Oehler: Lechleitner, Ingenuin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 83, De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023188-5, S. 416 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Helmuth Öhler: Götterversammlung im Palais Tannenberg-Enzenberg. In: Innsbruck informiert, April 2009, S. 21 (Digitalisat)
- ↑ Innsbruck St. Jakob: Traubuch 1672-1710, S. 24
- ↑ Helmuth Öhler: Frauen in der barocken Stadt: Die tugendsamen „Ehehauswirtinnen“ Anna Barbara Lechleitner (gest. 1748) und Anna Maria Moll (1681–1768) in Innsbruck. In: Innsbruck informiert, Jänner 2010, S. 21 (Digitalisat)
- ↑ Felmayer, Wiesauer: Laufbrunnen hll. Joachim, Joachimsbrunnen. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. November 2017.
- ↑ Pfarrkirche Oetz, Gemeinde Oetz
- ↑ Die Kirche zum heiligen Hieronymus in Langesthei, Pfarrgemeinde Langesthei
- ↑ Michael Forcher: Stift Stams: Ein Tiroler Juwel mit wechselvoller Geschichte. Haymon-Verlag, Innsbruck 2016 (E-Book in der Google-Buchsuche)
- ↑ a b Land Tirol, Landtagsdirektion (Hrsg.): Das Alte Landhaus – Barockes Juwel im Herzen von Innsbruck. Innsbruck 2017 (PDF; 13,3 MB)
Personendaten | |
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NAME | Lechleitner, Ingenuin |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Barockbildhauer |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1676 |
GEBURTSORT | Grins |
STERBEDATUM | 1. Juli 1731 |
STERBEORT | Innsbruck |