Erdesbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 34′ N, 7° 27′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Kusel-Altenglan | |
Höhe: | 201 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,93 km2 | |
Einwohner: | 578 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66887 | |
Vorwahl: | 06381 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 022 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 66869 Kusel | |
Website: | www.erdesbach.de | |
Ortsbürgermeister: | Ralf Lukas | |
Lage der Ortsgemeinde Erdesbach im Landkreis Kusel | ||
Erdesbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Kuseler Musikantenland in der Westpfalz am Glan. Im Norden befindet sich Ulmet, im Süden Bedesbach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft wurde im Jahr 1364 erstmals als Ertenspach urkundlich erwähnt.[2]
Zunächst zur Grafschaft Veldenz gehörend, fiel der Ort mit dem Erlöschen deren männlicher Linie 1444 an die neu gebildete Grafschaft Pfalz-Zweibrücken, deren weiteres Schicksal Erdesbach nun teilte.[3]
Wie die anderen Dörfer der Umgebung, so hatte auch Erdesbach im 17. Jahrhundert vor allem durch den Dreißigjährigen Krieg schwere Verwüstungen und Opfer hinzunehmen. Nach dem Krieg galt es als fast vollkommen ausgestorben, es folgte die Zuwanderung neuer Familien. Weitere Kriege, wie der Pfälzische Erbfolgekrieg, brachten erneute Rückschläge. Erst im 18. Jahrhundert setzte ein beständiges Bevölkerungswachstum ein.[3]
Von 1801 bis 1814 gehörte Erdesbach als Teil des Saardepartements, Arrondissement Birkenfeld, Canton Kusel, Mairie Ulmet zu Frankreich. Auf dem Wiener Kongress fiel die linksrheinische Pfalz 1815 zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern. Der Ort wurde nun dem Landkommissariat Kusel, Bürgermeisteramt Ulmet, im bayerischen Rheinkreis zugeordnet.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Erdesbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1972 der Verbandsgemeinde Altenglan zugeordnet, die 2018 in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan aufging.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Erdesbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ralf Lukas wurde am 26. Juni 2019 erneut als Ortsbürgermeister von Erdesbach bestätigt.[5] Die Wahl erfolgte gemäß Gemeindeordnung durch den Rat, da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war.[6]
Vorgänger von Lukas war Helmut Drumm.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Von Schwarz und Blau durch einen silbernen Wellenbalken geteilt, oben ein wachsender rot-bewehrter, -bezungter und -gekrönter goldener Löwe, unten eine mit roten Steinen belegte silberne Mitra mit seitlich abflatternden Bändern.“[8] | |
Wappenbegründung: Die Mitra im Wappen verweist auf die frühere Zugehörigkeit zum Bistum Reims. Der Löwe entstammt dem Wappen der Wittelsbacher, dem Herrschergeschlecht von Pfalz-Zweibrücken. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort führt die B 420. Im Süden befindet sich die A 62. In Altenglan ist ein Bahnhof der Glantalbahn.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Drumm (1874–1959), später in den USA lebender Musiker und Komponist. Er komponierte den Einzugsmarsch Hail to the Chief, der bei offiziellen Anlässen wie der Präsidenteneinführung ins Weiße Haus gespielt wird.[9]
- Otto Brückner (1899–1989), Kunst- und Heimatmaler[9]
- Albert Zink (1900–1969), Lehrer und Heimatforscher[9]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Erdesbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Erdesbach
- Ortsgemeinde Erdesbach auf den Seiten der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan
- Erdesbach bei regionalgeschichte.net
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Günter Stein: Erdesbach. Name. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ a b c d Günter Stein: Erdesbach. Abriss der Ortsgeschichte. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Ralf Lukas wieder zum Erdesbacher Ortsbürgermeister gewählt. Die Rheinpfalz, 27. Juni 2019, abgerufen am 10. Mai 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- ↑ Dennis Bachmann: Mehr freiwillige Helfer willkommen. Die Rheinpfalz, 5. September 2018, abgerufen am 10. Mai 2020.
- ↑ „Das große Wappenbuch der Pfalz“, Karl-Heinz Debus, Verlag W. Gräber, Neustadt an der Weinstrasse
- ↑ a b c Günter Stein: Erdesbach. Persönlichkeiten. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.